Kindes- und Erwachsenenschutz: Potential liegt in der Kontaktzeit mit den Klienten und den Versorgungssystemen

Anlässlich einer Analyse zur Mandatsführung im Erwachsenenschutz in der Stadt Zürich konstatieren die Autoren Patrick Zobrist und Diana Wider von der Hoch­schule Luzern, dass dass eine «Gruppe von Klienten» existiert, mit der «hoch­frequent, häufig im Modus der Krisen­be­wältigung» gearbeitet wird (ZKE 2|2017, S. 126). Zwar weisen Zobrist und Wider an verschiedenen Stellen der Unter­suchung darauf hin, dass die Ressourcen von Berufs­beistands­personen für die Bewältigung komplexer Problem­lagen und die Koordination von Helfer­systemen nicht aus­reichen, doch gehen sie auf diesen Punkt nur unzureichend ein.

Marcel Borer: Potential liegt in der Kontaktzeit mit den Klienten und den Versorgungssystemen (Replik)

Wenn sich die Sozialen Dienste der Stadt Zürich den zahlreichen Heraus­for­de­rungen im Kindes- und Erwachsen­en­schutz stellen wollen mit der Absicht, sich künftig als «Leuchtturm» zu positionieren, verdient das Anerkennung. Dazu gehört aber unbedingt, dass die Beistands­personen inskünftig auch in die Über­legungen hinsichtlich notwendig werdender Anpassungen und Korrekturen ein­be­zogen und ent­sprechend dem damit ver­bundenen zeitlichen Aufwand ausreichend von der Fall­arbeit entlastet werden. An­sonsten fehlen ihnen neben ihrer eigentlichen Kern­arbeit mit den ihnen an­ver­trauten Menschen am Ende weiter­hin Kraft und Zeit, um persönlich und direkt Einfluss auf die Arbeits­be­dingungen zu nehmen.