Kokes kritisiert öffentlich Privat- und Berufsbeistände

Diana Wider, Generalsekretärin der Konferenz für Kindes und Erwachsenenschutz (Kokes) wundert sich über die Berufsbeistände und deren Fehler. In der Sonntagszeitung vom 17. November 2019 lässt sie sich wie folgt zitieren: «Private Beistände haben viele Vorteile, bergen aber immer ein gewisses Risiko» Wobei sich Wider auch über die Fehlerquote bei den Profis wundert. So sagt sie im selben Interview: «Bei professionellen Beiständen sollte es grundsätzlich keine solchen Haftungsfälle geben». Wissenschaftlich nachvollziehbare Zahlen legt sie dazu aber nicht vor.

Im Zeitungsartikel wird von 10'000 Franken berichtet im Fall, dass bei einer Hausräumung ein Estrichabteil verwechselt worden war, und in einem anderen Fall von einem Verlust von 70'000 Franken wegen nicht rechtzeitig bei der EL angemeldeten Heimkosten. Gemäss einer unveröffentlichten Studie des Bundesamtes für Justiz sollen an jedem Tag des Jahres zwei Haftpflichtfälle auftreten – meist Bagatellen von wenigen hundert Franken, wie Yvo Biderbost, Leiter des Rechtsdiensts der Kesb Stadt Zürich, eingesteht. Das wären im Falle der über 125'000 Kindes- und Erwachsenenschutzmassnahmen pro Tag gerade mal etwa 0.015 Promille an Fehlern!

Die Fehlerquote von Beistandspersonen liegt deutlich unter 1 Promille

Nachdem die Kesb offensichtlich unter grossem Druck steht, versucht sie nun, von den eigenen Problemen abzulenken und die Berufsbeistände zum Sündenbock zu machen. Der Schweizerische Dachverband der Berufsbeiständinnen und Berufsbeistände SVBB hüllt sich dazu bislang in Schweigen. Wie lange wird es dauern, bis sich Diana Wider als Generalsekretärin der Kokes für diese masslose Verunglimpfung von Privat- und Berufsbeistandspersonen öffentlich entschuldigt?

Text: Marcel Borer

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