Was Sie als Berufsbeistandsperson wissen müssen

Von Marcel Borer

Halten Sie sich immer wieder vor Augen, dass die Qualität Ihrer Arbeit als Berufsbeistandsperson mit der Fallzahl und der zuverlässigen Unterstützung durch ausreichende Backoffice-Strukturen steht und fällt. Lassen Sie sich nicht unterkriegen von ständigen Telefonunterbrechungen und von den Springfluten an unbeantwortet gebliebenen E-Mails nach Ihren Ferien. Pendenzen sind fester Bestandteil Ihrer Arbeit. Bleiben Sie gelassen, wenn bei Ihnen wieder mit dem Argument von Effizienzsteigerung reorganisiert wird.

Und vor allem: Hüten Sie sich vor Selbstabwertung! Treten Sie denjenigen Menschen entschieden entgegen, die dem Irrtum verfallen sind, die Arbeit mit hilfebedürftigen Menschen folge singulärer Logik und linearer Dynamik. Menschen, die so tun, als würden Zweifel und Trugschlüsse nicht zu den alltäglichen Erfahrungen von Berufsbeistandspersonen gehören, haben eventuell eine blauäugige Sichtweise. Denn es gibt für diese Arbeit keine allgemeingültigen Rezepte. Deswegen verlangt die Arbeit im Kindes- und Erwachsenenschutz neben einem breiten Fach- und Erfahrungswissen eine systematische Herangehensweise in jedem einzelnen Fall.

Der Text von Marcel Borer ist zusammen mit anderen Autorenbeiträgen zum Thema Beistandschaft nachzulesen in der Zeitschrift SozialAktuell, Ausgabe Nr. 12 Dezember 2018.

Mit der neuen gesetzlichen Grundlage des Kindes- und Erwachsenenschutzes hat sich auch die Rolle der Berufsbeiständ­Innen – der einstigen AmtsvormundInnen – verändert. Es werden deutlich höhere Anforderungen an die Person des Beistandes/der Beiständin und an die Mandatsführung gestellt. Die Zeitschrift SozialAktuell legt ihren Fokus in der Dezemberausgabe 2018 auf diese Aspekte.